An der Musikhochschule Münster bei Prof. Uta Spreckelsen ausgebildet, zeigte die in Steinfurt sehr bekannte Sopranistin Heide Bertram mit glockenklarer Stimme und großem Ausdruck ihr Können. Die in Musik gefasste Glaubensaussage der „Kantate Nr. 51 Jauchzet Gott in allen Landen“ erklang in einer unheimlich inspirierenden Interpretation. Diese Kantate nimmt eine Sonderstellung im Werk Johann Sebastian Bachs ein. Sie ist die einzige Kantate, die Sopransolo und obligate Trompete verbindet. Heide Bertram und Raimund Schnaars konnten die sehr hohen Anforderungen dieses Werkes wunderbar meistern. Lob und Anbetung Gottes als Kernaussage erschlossen sich in all ihrer Inspiration.
Aber auch rein instrumental zeigte sich das „Collegium musicum Steinfurt“ von seiner besten Seite. Beim „Konzert D-Dur“ für Trompete, Streicher und B.c. von Georg Philipp Telemann gelang eine sehr detailgenaue Interpretation. Melodiebögen und Phrasierungen wurden von dem Trompeter Raimund Schnaars gekonnt in den Orchesterpart integriert, stimmte der musikalische Dialog. Besonders im Largo war man fasziniert von der Innigkeit und Wärme seines Spiels.
Bei der „Sinfonie Nr. 7 d-Moll“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy zeigte sich das Orchester in seiner ganzen Klangvielfalt. Lebendig und spielfreudig ging es unter dem direkten und genauen Dirigat von Bettina Bartels durch dieses Jugendwerk des großen Komponisten, das aber schon ganz die Qualität eines wahren Konzertstückes besitzt. Dieser Herausforderung zeigte sich das Orchester gewachsen, musizierte auf sehr hohem Niveau. Das Publikum ließ sich mittragen von den einfühlsam gespielten Melodien, die mit klarer Stimmgruppentrennung und guter Intonation verwöhnten.
Mit einer wahrlich exquisiten Interpretation des „Salve Regina“ von Anton Gebhard fügten Heide Bertram und Querflötist Erich Overhageböck dem Konzert eine besondere Facette hinzu. Diese einzig erhaltene Komposition aus der Abtei Benediktbeuren erklang mit Inspiration und Sensibilität, wurde im stimmungsvollen Ambiente einfach wunderbar musiziert. Italienisches Flair und die Vorahnung romantischer Ausdruckssprache verband sich in diesem Werk, fand bei solch eindrucksvoller Spielweise sofort den Weg in die Herzen des Publikums.
von Axel Engels, Münstersche Zeitung