Den guten Ruf abermals gefestigt

Von Händel über Mendelssohn-Bartholdy bis hin Mozart reichte die Bandbreite der Stücke, die das Collegium musicum am Wochenende im Rahmen zweier Konzerte in der Bagno-Konzertgalerie darbot. Neben dem Orchester unter dem Dirigat von Bettina Bartels glänzte besonders der Violin-Solist des Abends, Matthias Reuland.

Sie hat sich längst herumgesprochen, die Qualität der Vorträge des Kammerorchesters „Collegium musicum“. Und so wundert es nicht, dass die beiden Konzerte in der Bagno-Konzertgalerie am vergangenen Wochenende lange im voraus ausverkauft waren. Die Zuhörer wurden nicht enttäuscht: Das gewohnt souveräne Dirigat von Bettina Bartels überzeugte ebenso wie die beachtlichen Leistungen der Musiker. Neben dem Orchester glänzte besonders der Violin-Solist des Abends, Matthias Reuland .
Erich Overhageböck kündigte ein Programm mit Werken großer Komponisten an. Festlich begann es mit dem „Concerto grosso B-Dur, Op. 3, Nr. 2. HWV 313 von Georg Friedrich Händel (1685 – 1759). Das Collegium musicum vermochte es, die besondere Widmung dieses Werkes musikalisch lebendig werden zu lassen. Der Komponist schuf dieses Konzert anlässlich der Eheschließung von Prinzessin Anne, der Tochter König George II., die im März 1734 den Prinzen von Oranje heiratete. Das Publikum in der Bagno-Galerie konnte sich gut vorstellen, wie die prachtvollen Klänge das frisch getraute Paar in ihre neue Zukunft führten.
Ganz besonderes Applaus erntete Soloviolinist Reuland für seinen Part im Concerto d-Moll für Violine und Streicher von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Mendelssohn galt in seiner Zeit als Wunderkind, das den Vergleich mit Mozart nicht scheuen brauchte. Der berühmte Geiger und Dirigent Yehudi Menuhin (1916 – 1999) ließ sich dazu hinreißen, Mendelssohns „schier unglaubliche Genialität und musikalische Frühreife“ zu preisen. Der Komponist schrieb das Werk im Alter von 12 bis 14 Jahren.
Reuland spielte die Sologeige sensibel mit einem Höchstmaß an Emotionalität, ohne dabei in triviale Rührseligkeit abzugleiten. Dabei verdient die feine Abstimmung zwischen Orchester und Solist besondere Erwähnung Für eine Jugendkomposition verarbeitete Mendelssohn ein breites Spektrum an Gefühlen, die sich zwischen Melancholie, Dramatik und heiterer Beschwingtheit bewegten.
Die zarte, manchmal verträumte Symphonie in A-Dur, KV 114 von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) setzte das Konzert nach der Pause fort. Die typisch-mozartsche Leichtigkeit, gerühmt wurde der Ideenreichtum im Eröffnungssatz, spiegelte die Interpretation des Collegium musicum eindrucksvoll wider. Wie zahlreiche historische Niederschriften belegen war die Symphonie zu ihrer Zeit eine überaus populäre Komposition.
Den gut akzentuierten Abschluss bildete die Kleine Suite für Streichorchester von Carl August Nielsen (1865 – 1931). Die Darbietung des bezaubernden Werkes in nordisch-herber und dramatischer Manier veranlasste das Publikum zu lang anhaltendem Applaus, der auch die Gesamtleistung des Orchesters angemessen würdigte. Rainer Nix