Zwar nicht mit Pauken und Trompeten, dafür aber mit Hörnern und Oboen bestückt, bot das Kammerorchester überwiegend Musik aus der Zeit der Wiener Klassik.
Zunächst aber erklang die Suite Nr. 3 aus der Wassermusik von Georg Friedrich Händel. Deutlich akzentuiert, mit sauberer Intonation, die leider nicht das ganze Konzert anhielt, kamen die einzelnen Tanzsätze festlich und elegant daher und gaben einen Eindruck von höfischer Prachtentfaltung.
Einstimmprobe vor dem Konzert am Sonntagmorgen.
Gerade die Flötenmusik hat in der Konzertgalerie eine lange Tradition: Griffen doch schon die Grafen von Bentheim zu Steinfurt höchstselbst vor zweihundert Jahren zum Instrument, um sich und ihre Zuhörer zu erfreuen.
Nunmehr waren es Christoph Bumm-Dawin und Erich Overhageböck, die als Solisten in Domenico Cimarosas „Konzert in G-Dur“ brillierten und sich als hervorrangend eingespieltes Duo präsentierten. Die farbenfrohe Komposition spielt mit dem Orchesterklang und erreicht dabei mitunter sinfonische Dimensionen, gleichzeitig läßt sie den Solisten viel Raum bei den großflächig auskomponierten Kadenzen.
Mit der Salzburger Sinfonie KV 138 folgte ein heiteres Stück mit Serenadencharakter. Das sangliche Thema weist die typische Auffassung des damals sechzehnjährigen Mozart auf und wirkt wie mit leichter Hand hingetupft, insbesondere der zierliche Pizzicato-Teil im dritten Satz. Eine etwas zartere Behandlung der Saiten, insbersondere bei der recht massiven Bassgruppe hätte man sich freilich gelegentlich gewünscht.
Eine zarte Hand hatte Elisabeth Bülter als Solistin in Mozarts Klavierkonzert Nr. 28. Im Wechselspiel mit Streichern und Bläsern überzeugte sie mit sauberer Phrasierung und makellosen Trillern auf der ganzen Linie.
Das Publikum bedankte sich für den heiteren Abend (und den heiteren Sonntagmorgen) mit freundlichem Beifall. Heide Bertram
Münstersche Zeitung